aus: OVB vom 16. Oktober 2019
OVB Artikel vom 29. Juni 2019
(von Hans Grundner)
Neue Liste fordert Etablierte heraus
Mit Thomas Duxner hat „BündnisAschau“ bereits einen Bürgermeisterkandidaten
Aschau – Vor wenigen Wochen wurde noch über die Aufstellung einer gemeinsamen Liste für die Gemeinderatswahl diskutiert. Jetzt zeichnet sich ab, dass die Aschauer Bürger sogar aus vier Listen wählen können. Neben CSU, AWG und SPD hat sich eine neue Gruppe konstituiert.
„BündnisAschau“ – diesen Namen hat sich die politische Gruppierung gegeben, die den etablierten Gemeinderatsfraktionen bei den Kommunalwahlen im März 2020 Konkurrenz machen will. Und während die anderen bisher keinen Bürgermeisterkandidaten gefunden haben oder sich noch bedeckt halten, präsentiert „Bündnis Aschau“ bereits einen designierten Kandidaten: Der 44-jährige Thomas Duxner will Nachfolger von Bürgermeister Alois Salzeder (AWG) werden, der nach zwölf Amtsjahren nicht mehr antritt.
Eine „Bürgervereinigung“ nennt sich die Gruppe, die sich schon Mitte Mai bei einer Informationsversammlung zusammengefunden hat und aus etwa 30 Unterstützern besteht, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Ein sechsköpfiges „Kernteam“ hat sich dabei gebildet, das die weiteren Schritte einleitete. Diesem Team gehören neben Thomas Duxner auch Karl-Heinz Jekler, Manfred Bock, Alexandra Kutschera, Hans Langbauer und Gertraud Langbauer an. Letztere sitzt bereits im Gemeinderat. Sie kandidierte vor fünf Jahren noch für die AWG, wechselte aber nach Unstimmigkeiten mit ihrer Fraktion zur Konkurrenz: CSU/Freie Bürger.
Ehemalige AWGler und CSU-Mitglieder machen im „Bündnis“ mit. Das streitet Duxner nicht ab, stellt aber klar: „Wir schließen niemanden aus, außer vom rechten Bereich. Wir sind nicht auf Abwerbetour. Darauf legen wir es nicht an.“
Worauf es die Gruppe nach seinen Worten sehr wohl anlegt: einen neuen Politikstil, eine andere Form der Bürgerbeteiligung. „Die Aschauer wollen sich beteiligen.“ Dies sei eine hervorragende Basis für eine Gemeindeentwicklung, so Duxner. Diese Bereitschaft will der Kandidat aufgreifen, sich für Transparenz und Offenheit in der Gemeindepolitik einsetzen. In der Mitwirkungskultur sieht er ein großes Potenzial. „Diesen Schatz will ich gemeinsam mit Bündnis Aschau heben.“
Bei einigen wichtigen Themen sind die Bürger aus Sicht Duxners im Vorfeld unzureichend einbezogen worden. Als Beispiel nennt er neben dem Gewerbegebiet in Thann und der Entscheidung über den Neubau eines Freibads mit der Stadt Waldkraiburg die Diskussion über die zukünftige Nutzung der ehemaligen Gastwirtschaft Pichlmeier. Auch er habe als Bürger Vorschläge gemacht, fühlt sich aber in die weiteren Prozesse nicht eingebunden. „Irgendwann stand dann im Mitteilungsblatt, dass der Gemeinderat doch ein betreutes Wohnen favorisiert.“
Mit der Gründung der neuen Gruppe reagiere man auf solche Erfahrungen. Aus den bestehenden Parteien und Gruppen heraus sei keine Erneuerung erkennbar. „Wir haben das Gefühl, dass wir uns nicht so einbringen könnten, dass wir wirklich etwas verändern können.“
Vermutlich im August oder September soll eine Nominierungsversammlung Duxner offiziell auf den Schild heben. Der Bürgermeisterkandidat leitet die Grund- und Mittelschule in Obing mit 400 Schülern und 40 Lehrkräften. Der 44-jährige Familienvater stammt aus Berchtesgaden, ist in Mühldorf aufgewachsen, lebte in Teising und Waldkraiburg, ehe er vor fünf Jahren nach Aschau zuzog. Duxner, der auch einige Jahre im Kultusministerium arbeitete, war und ist ehrenamtlich unter anderem als Rettungssanitäter, Jugendfußballtrainer und Vorsitzender der Junioren-Förder-Gemeinschaft FC Bavaria Isengau aktiv.
Der 44-Jährige ist davon überzeugt, dass das Bündnis Aschau eine attraktive Liste für den Gemeinderat auf die Beine stellen wird. So positiv seien die Rückmeldungen. Auch bei ihrem Programm für die Kommunalwahl sei die Gruppe schon „sehr weit“.
Foto aus OVB-Bericht vom 29.06.2019